Die Marienburg, die Monciak in Sopot und der Lange Markt in Danzig – diese Attraktionen sind jedem bekannt. Aber was wäre, wenn man die Woiwodschaft Pommern aus einer anderen Perspektive kennenlernen und auf die Suche nach weniger bekannten Orten gehen würde? Besuche das Volkswagen-Museum, das Slawutowo-Dorf, das Puck-Land-Museum, die Mechowska-Grotte, die alte polnisch-deutsche Grenze in Dębki und den versunkenen Wald bei Czołpin.
Für alle, die neugierig auf die Welt und Polen sind, haben wir hier einen kurzen Reiseführer zu Orten, von denen du vielleicht noch nicht gehört hast, die aber einen Besuch wert sind, wenn du in der Woiwodschaft Pommern unterwegs bist. Überrasche deine Freunde mit Geschichten und Fotos von weniger bekannten Orten. Wenn du mehr sehen möchtest als nur die beliebten Attraktionen von Danzig oder Sopot, verlasse die üblichen Pfade und entdecke die weniger bekannten Schätze Pommerns.
Volkswagen-Museum in Pępowo
Das Volkswagen-Museum in Pępowo ist ein einzigartiger Ort auf der Landkarte der Woiwodschaft Pommern, der alle Autoliebhaber begeistern wird. Die private Sammlung, die Herr Andrzej Chmielewski mit großer Leidenschaft über viele Jahre aufgebaut hat, ist ein wahrer Leckerbissen für Fans der Marke. Unter den Exponaten finden sich nicht nur die legendären Käfer und die beliebten „Bullis“ – die ikonischen Transporter-Modelle – sondern auch andere seltene Fahrzeuge und Volkswagen-bezogene Accessoires. Vor Ort gibt es Führungen, bei denen der Guide mit Begeisterung interessante Fakten zu jedem Auto erzählt.
Slawutowo-Dorf
Das Slawutowo-Dorf bietet eine Zeitreise in ein frühmittelalterliches slawisches Dorf, das in der Nähe der Dreistadt am Rande des Darżlubie-Waldes liegt. Nach dem Betreten dieses Ortes können Besucher acht rekonstruierte Handwerkerhütten besichtigen, die den Alltag der alten Slawen nachstellen. In jeder Hütte erwartet dich jemand, der die traditionellen Handwerke erklärt – du triffst hier einen Töpfer, Weber, Schmied, Bäcker oder Kräuterkundigen. Sie erzählen nicht nur von ihren Berufen, sondern zeigen auch, wie früher Töpfe aus Ton hergestellt, Stoffe gewebt, Brot gebacken oder Kräuter in der Medizin verwendet wurden.
Das Dorf bietet auch zahlreiche Workshops, bei denen man sich im Töpfern, Weben, Schmieden oder Filzen versuchen kann. Zusätzlich finden mittelalterliche Kochvorführungen statt, bei denen man die Speisen von vor tausend Jahren kennenlernen und probieren kann. Für Kinder gibt es außerdem die Möglichkeit, das Bogenschießen zu erlernen und alte Spiele zu entdecken.
Puck-Land-Museum – „Szpitalik“-Abteilung
Das Puck-Land-Museum, Abteilung „Szpitalik“, lässt die Geschichte und Kultur Nordkaschubiens lebendig werden. Es befindet sich im ältesten Gebäude von Puck, einem ehemaligen Krankenhaus in der Wałowa-Straße 11, das einst als Isolierstation für Kranke diente und später als Armenhaus für Bedürftige, alte und behinderte Menschen genutzt wurde.
Ein Spaziergang durch die Museumssäle ist eine faszinierende Reise durch die Geschichte der Region, bereichert durch Wechselausstellungen und zahlreiche archäologische und ethnografische Artefakte. Im 18. Jahrhundert initiierte der Starost Ignacy Przebendowski eine umfassende Renovierung des Gebäudes, und 1970 wurde das „Szpitalik“ zum Sitz des Puck-Land-Museums, das seit Jahren das Wissen über die Traditionen der Region verbreitet.
Die Ausstellungen präsentieren unter anderem alte Handwerksbetriebe, wie eine Schmiede, eine Weberei, eine Schusterei und eine Schneiderei, sowie die traditionelle Meeresfischerei. Ein Teil der Ausstellung ist der Geschichte der Medizin gewidmet, sowohl der konventionellen als auch der volkstümlichen, mit interessanten Sammlungen, darunter eine Zahnarztpraxis aus den 1970er Jahren.
Mechowska-Grotte
Die Mechowska-Grotte, gelegen im Dorf Mechowo, nur 10 km von Puck entfernt, ist eine einzigartige Karstformation – die einzige ihrer Art in Nordpolen. Sie wurde 1818 entdeckt und obwohl sie klein ist (die touristisch zugängliche Strecke ist nur 65 Meter lang), beeindruckt sie mit ihrer Einzigartigkeit. Stalaktiten, Stalagmiten und andere Felsformationen schaffen eine außergewöhnliche Atmosphäre in dieser kleinen Höhle, die jene anzieht, die nach weniger offensichtlichen Attraktionen suchen.
Eine interessante Legende ist mit der Mechowska-Grotte verbunden. Sie besagt, dass die Höhle Teil eines Tunnels war, der Mechowo mit dem mehrere Kilometer entfernten Żarnowiec verband. Dieser Tunnel soll von Nonnen aus dem Kloster in Żarnowiec und Mönchen aus einem angeblichen Kloster in Mechowo genutzt worden sein, um sich heimlich zu treffen. Während es in Żarnowiec tatsächlich ein Benediktinerinnenkloster gibt, hat es in Mechowo nie ein Männerkloster gegeben, was darauf hindeutet, dass diese Geschichte lediglich eine interessante Legende ist.
Dębki – Piaśnica: Grenzpfosten Nr. 1 der polnisch-deutschen Grenze 1920-1939
Der Fluss Piaśnica, der über die Halbinsel Hel in die Ostsee fließt, spielte in der Zwischenkriegszeit eine entscheidende Rolle, als er nach dem Versailler Vertrag von 1919 die Grenze zwischen Polen und Deutschland markierte. Der bekannteste Grenzpunkt, Pfosten Nr. 1, der auf einer Düne 200 Meter von der Flussmündung entfernt steht, wurde ein wichtiger Ort für die Polen. Mit der Aufschrift „Versailles“ und dem Datum des 28. Juni 1919 symbolisierte er Polens Rückgewinnung des Zugangs zum Meer nach dem Ersten Weltkrieg.
Zwischen 1920 und 1939 war der Fluss Zeuge politischer Spannungen zwischen Polen und Deutschland, und in seiner Umgebung kam es zu zahlreichen Vorfällen. Obwohl die Grenzpfosten nach dem Einmarsch deutscher Truppen 1939 zerstört wurden, wurde Pfosten Nr. 1 rekonstruiert und ist heute Teil des Militärgeschichtspfades Nordkaschubiens. Der Ort, mit einer Informationstafel, die an den ehemaligen Grenzverlauf erinnert, zieht sowohl Geschichtsinteressierte als auch Kanufahrer an, die sich an den malerischen Landschaften erfreuen und über die Vergangenheit dieser Region nachdenken können.
Nordkaschubische Herrenhaus- und Palastroute
Die Nordkaschubische Herrenhaus- und Palastroute ist eine malerische Strecke, die durch Orte voller Geschichte und architektonischer Perlen führt. Auf der Strecke befinden sich etwa 30 Objekte – Herrenhäuser und Paläste, die einst Sitze kaschubischer Adelsfamilien waren. Viele von ihnen wurden sorgfältig restauriert und dienen heute als Hotels, Museen oder Restaurants. Dies ist ein wahrer Leckerbissen für Geschichtsliebhaber, die das Leben des kaschubischen Adels kennenlernen und gleichzeitig Spaziergänge in schönen Landschaftsparks genießen möchten. Der Palast in Kłanino und die Herrenhäuser in Mechowo und Wejherowo sind nur einige Beispiele für Gebäude, die durch ihre einzigartige Architektur und Innenausstattung hervorstechen.
Ein Besuch des Schlosses Krokowa, der Residenz der Familie von Krockow, und des barocken Palastes in Rzucewo, einem der wichtigsten Punkte auf der Route, lohnt sich ebenfalls. Die Nordkaschubische Herrenhaus- und Palastroute ist nicht nur eine Reise durch die Geschichte, sondern auch eine Gelegenheit, regionale Gastfreundschaft zu erleben, malerische Landschaften zu bewundern und lokale Spezialitäten zu kosten.
Versunkener Wald bei Czołpin
Der versunkene Wald bei Czołpin ist einer der geheimnisvollsten und faszinierendsten Orte an der polnischen Küste, der Touristen mit seiner außergewöhnlichen Geschichte anzieht. Er wurde nach Stürmen im Jahr 2016 entdeckt, als das Meer Baumstämme freilegte, und ist ein einzigartiges Relikt der Vergangenheit, das über 3000 Jahre alt ist. Er befindet sich an einem Strand im Słowiński-Nationalpark in der Nähe von Czołpin und ist ein Überbleibsel aus einer Zeit, als der Meeresspiegel viel niedriger war und die Küste Hunderte Meter weiter ins Landesinnere reichte. Damals bedeckten dichte Buchen- und Eichenwälder das Gebiet, deren Überreste wir heute bewundern können.
Ein Spaziergang entlang dieses Strandes ist wie eine Reise in die Vergangenheit – die aus dem Sand ragenden Baumstümpfe schaffen eine unglaubliche, fast mystische Landschaft. Es ist ein Ort, der mit seiner rauen Schönheit beeindruckt und einen Moment der Reflexion über die Macht der Natur bietet, die diese Wälder zuerst überflutete und nun vorübergehend ihre Überreste freilegt. Es ist unklar, was zur Zerstörung des Waldes führte – einige spekulieren über ein Feuer, andere über menschliche Aktivitäten, doch das verleiht dem Ort nur noch mehr Geheimnis.
Der versunkene Wald ist auch ein Schatz für Fotografen – der Anblick der schwarzen, verwitterten Stümpfe vor den goldenen Stränden und dem blauen Ostseewasser schafft ein unglaublich fotogenes Bild, das lange in Erinnerung bleibt. Dieser Ort eignet sich perfekt für diejenigen, die einen ruhigen Winkel abseits der Touristenmassen suchen, wo man die Stille der Natur und ihre faszinierenden Phänomene genießen kann.
Zusammenfassung: Weniger bekannte touristische Attraktionen in Pommern
Wenn du Lust hast, die Woiwodschaft Pommern aus einer weniger offensichtlichen Perspektive zu entdecken, sind diese Orte die perfekte Wahl für dich. Jeder von ihnen hat seine eigene einzigartige Geschichte, und ihr Besuch ist eine großartige Gelegenheit, mehr als nur die typischen Touristenattraktionen zu sehen. Egal, ob du ein Geschichtsfan, ein Naturfreund bist oder einfach nur abseits der Massen Zeit verbringen möchtest – Pommern hat viele unentdeckte Schätze zu bieten.